Navigation überspringen.

Projektbeschreibung (Abschnitt 5.4)

Geplante Maßnahmen zur Umsetzung der Ergebnisse

Auf einige Maßnahmen zur Umsetzung der Ergebnisse wurde schon unter Punkt 5.2 eingegangen. Da die verbundübergreifenden Strukturen und Prozesse des Ergebnisqualitätsvergleichs schon routinemäßig etabliert sind, liegt der Schwerpunkt des Projekts eindeutig auf der Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen zur Verbesserung der Ergebnisqualität. Dies manifestiert sich zum einen in dem der Umsetzung im Projektplan eingeräumten Zeitbudget. Die Qualitätszirkel der beteiligten Einrichtungen analysieren die lokale Problemlage, erarbeiten individuelle Problemlösungen auf der Basis eines übergreifend definierten "Best Practice"-Prinzips, stimmen die Umsetzung mit der Klinikleitung ab, motivieren und schulen die beteiligten Mitarbeiter und steuern so den Umsetzungsprozess.

Um diese Aufgaben erfüllen zu können, werden die Projektteilnehmer in speziellen Schulungen u.a. mit den methodischen und praktischen Konzepten zur Durchführung von Reorganisierungsprozessen vertraut gemacht. Die Einrichtungsleitungen, mit denen diese Reorganisationsprozesse abgestimmt werden müssen, bekräftigen durch ihre im Anhang dokumentierten Unterschriften, dass sie bereit und von den Ressourcen her in der Lage sind, die im Rahmen des Projekts zu entwickelnden "Best Practice"-Konzepte in ihren Einrichtungen umzusetzen. Um das Lernen der Einrichtungen voneinander zu fördern, unterstützt das Projekt darüber hinaus die Durchführung von Hospitationen und Visitationen.

Über ihre Aktivitäten berichten die Einrichtungen regelmäßig, so dass ein Monitoring des Projektfortschritts erfolgen kann.

a) Aktivitäten auf Verbundebene

Auf einrichtungsübergreifender Ebene steht zunächst die Etablierung der Projektinfrastruktur auf Verbundebene im Vordergrund (Projektleitung und -management, Evaluation, Kommunikation, Internetplattform). Die technische Umsetzung (GEMIDAS-Software, Zentraldatenbank, Internetplattform) wird dabei von der Forschungsgruppe Geriatrie der Charité übernommen, während das Projektmanagement einschließlich Schulung und Beratung sowie die wissenschaftliche Evaluation als Auftragsleistung vom Institut für Gesundheits- und Sozialforschung (IGES) übernommen werden.

Auf Verbundebene wird dann die Vorbereitung, Organisation und Moderation der beiden großen Verbundtagungen sowie der 6 Moderatorentreffen realisiert:

  • Eröffnungsveranstaltung (Januar 2004, 2 Tage): Vorstellung und Festlegung des Arbeitsplans, Definition der Projektziele, Anstoß der Arbeitsgruppenbildung, Schulung der Moderatoren in Qualitätsmanagement,
  • Treffen der Qualitätszirkelmoderatoren in viermonatigen Abständen: Moderation des themenspezifischen Austauschs mit Erarbeitung von "Best Practice"-Lösungen, Organisation der Fachvorträge und Schulungen (1 Tag)
  • Abschlussveranstaltung (September 2006, 1 Tag): Präsentation der Ergebnisse, Abschlussevaluation

Zu Projektbeginn sind die bei Verbundgründung benannten Problembereiche so vorzubereiten, dass auf der Eröffnungstagung die drei Bereiche mit höchster Priorität herausgearbeitet werden können. Im Anschluss daran ist die GEMIDAS-Erfassungssoftware, die zugehörige Zentraldatenbank und das Format der Quartalsstatistik anzupassen. Den Verbundteilnehmern wird die neue Softwareversion kostenfrei zur Verfügung gestellt, ebenso die kumulativen Quartals- und Jahresstatistiken im gesamten Projektverlauf.

Verbundübergreifend erfolgt über die gesamte Laufzeit eine kontinuierliche fachliche und administrativ-organisatorische Leitung des Verbunds. Dabei fallen der Projektleitung eine Vielzahl von Aufgaben zu.

  • Organisation und Verwaltung: Zu den Organisations- und Verwaltungsaufgaben zählen beispielsweise die Einrichtung und Moderation des Internetforums, die Organisation von einrichtungsübergreifenden Veranstaltungen sowie die Verwaltung und Abrechnung der Fördermittel gegenüber dem Drittmittelgeber. Die Projektleitung agiert darüber hinaus auch als Makler zwischen den Einrichtungen, etwa bei der Vermittlung und Organisation von Hospitationen und Visitationen.
  • Berichtswesen: Zur Kommunikation der Projektteilnehmer untereinander, mit an dem Projekt Interessierten und dem Drittmittelgeber werden regelmäßige Berichte über die Aktivitäten und Ergebnisse des Projekts erstellt. Zentrale Informationen über das Projekt und seinen Verlauf werden auf einer Webpage für Interessierte zugänglich gemacht.
  • Evaluation: Die Projektleitung übernimmt zugleich einen Großteil der Evaluation des Projekts, die in Abschnitt 5.5 detailliert dargestellt wird, sowie die Erstellung der entsprechenden Berichte.
  • Einrichtungsübergreifendes Datenmanagement: Bei der Projektleitung laufen die Daten zur Ergebnisqualität der Einrichtungen zusammen; sie werden dort bereinigt, analysiert und die Ergebnisse des Einrichtungsvergleichs werden an die Einrichtungen zurück gesandt.
  • Schulung und Beratung: Die Projektleitung berät die Einrichtungen in Fragen des Projekt- und Qualitätsmanagements sowie in Fragen der Datenerhebung und -analyse.
  • Vertretung des Projekts nach außen: Die seitens des Drittmittelgebers gleichfalls vorgesehenen verbundübergreifenden Aktivitäten und Aufgaben im Modellprogramm werden vom Verbundleiter wahrgenommen.

b) Aktivitäten auf Einrichtungsebene

Auf Einrichtungsebene finden die Aktivitäten zunächst vor allem in den regelmäßig stattfindenden Treffen der Qualitätszirkel statt (Anzahl Teilnehmer: 6 einschließlich Moderator, interdisziplinär zusammengesetzt aus Mitarbeitern des Arzt- und Pflegedienstes, der Neuropsychologen, Logopäden sowie der Physio- und Ergotherapeuten; Dauer: 2 Stunden; Häufigkeit: einmal monatlich). Der projektbezogene Gesamtaufwand des Moderators wird mit 5 Stunden pro Monat angesetzt.

Die Qualitätszirkelarbeit und die Datenerhebung wird in jeder Einrichtung unterstützt durch eine studentische Hilfskraft, um das Klinikpersonal im Routinebetrieb der Einrichtungen zu entlasten. Die Übermittlung der Daten an die GEMIDAS-Zentrale erfolgt regelmäßig jeweils nach Quartalsende. Die Umsetzung der "Best Practice"-Modelle in den Einrichtungen erfordert eine weitreichende Einbindung des Klinikpersonals inklusive der Klinikleitung.

Das kontinuierliche Feedback via Projekt-Homepage, Internetforum, Moderatorentreffen und Berichtswesen sowie die Fokussierung auf jeweils einen gemeinsam abgestimmten, vordringlichen Problembereich bietet den beteiligten Einrichtungen einen wirkungsvollen Rahmen, um notwendige Optimierungen an Strukturen und/oder Prozessen konsequent und effizient umsetzen zu können.

Zugleich kann im Hinblick auf zentrale geriatrische Problembereiche im Rahmen des Modellprojekts der DRG-Einführungs- und Umsetzungsprozess in seinen potenziellen Auswirkungen auf die geriatrische Ergebnisqualität in verschiedenen Versorgungsbereichen kritisch begleitet werden. Parallel werden auch in anderen, nicht am Verbund teilnehmenden Einrichtungen weiterhin GEMIDAS-Daten erhoben, die evaluationstechnisch eine bedeutsame Kontrollstichprobe definieren. Insgesamt kann daraus zum Projektende voraussichtlich eine Kosten-/Nutzen-Analyse durchgeführt werden, deren Ergebnisse eine evidenzbasierte Empfehlung für oder gegen die Fortsetzung des Benchmarkings ohne weitere Förderung nach dem September 2006 ermöglichen werden.

.: Nach oben :.