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Letzte Aktualisierung:
09-Nov-2006
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Projektbeschreibung (Abschnitt 5.2)AblaufDer Zeitplan des Modellprojekts erstreckt sich über den Zeitraum von Oktober 2003 bis September 2006 (vgl. Abb. 3). In der Startphase wurde die Projektinfrastruktur auf Verbund- und Einrichtungsebene etabliert und eine gemeinsame Eröffnungsveranstaltung durchgeführt. Im Vorfeld der Eröffnungsveranstaltung wurden die vordringlichen Problembereiche, die bei Gründung des Verbundes zum Zeitpunkt der Antragstellung von diesen benannt worden waren, weiter eingegrenzt und soweit vorbereitet, dass auf der zweitägigen gemeinsamen Tagung im Januar 2004 die drei vordringlichsten Probleme herausgearbeitet und in ihrer Priorität festgelegt werden konnten. Weiterhin wurde Anfang 2004 festgelegt, mit welchen Indikatoren diese Problembereiche erfasst werden sollen. Bis Dezember 2003 sollten dann die vereinbarten Ergänzungen zum Geriatrischen Minimum Data Set technisch umgesetzt und auf Einrichtungsebene (Erhebung und Erfassung) implementiert, damit die einrichtungsübergreifend einheitliche Datenerhebung ab dem 2. Quartal 2004 kontinuierlich erfolgen kann. Eine im Umfang vergleichsweise aufwändigere technische Anpassung von GEMIDAS wurde zuletzt im März 2002 beim Umstieg von Version 3.0 auf Version 4.1 von der Forschungsgruppe Geriatrie der Charité realisiert, sodass hier auf umfangreiche Erfahrungen zurückgegriffen werden kann. Quartalsstatistiken einschließlich der ergänzten Indikatoren werden den Einrichtungen seit dem 4. Quartal 2004 zur Verfügung gestellt, nachdem die Anpassungen der Datenbank- und Auswerteroutinen im 2. Quartal 2003 weitgehend abgeschlossen wurden. Auf Einrichtungs- und Verbundebene erfolgte nach der Eröffnungsveranstaltung ab April 2004 die erste Analyse- und Planungsphase zur Beschreibung vorhandener Probleme und möglicher Lösungswege zur Verbesserung der Ergebnisqualität im ersten Problembereich mit der höchsten Priorität (Stürze). Dieser Problembereich wird im Verlauf des Modellprojekts die längste Beobachtungs- und Evaluationsdauer besitzen. Die Arbeit in den einrichtungsinternen Qualitätszirkeln wird dabei von besonders geschulten Moderatoren geleitet, die auch als Schnittstelle zwischen Einrichtungs- und Verbundebene fungieren. Das erste Moderatorentreffen auf Verbundebene wurde am 04.06.2004 durchgeführt. Hier wurden die in den einrichtungsinternen Qualitätszirkeln (QZ) herausgearbeiteten Kernprobleme und Lösungsansätze zum ersten Problembereich erörtert und Ansätze für gemeinsame "Best Practice"-Lösungen erarbeitet. In Vorbereitung auf dieses Arbeitstreffen wurde das in der Startphase implementierte Internetforum genutzt, um bereits im Vorfeld die verbundübergreifende Diskussion auf die zentralen Problembereiche und Lösungsansätze zu fokussieren. Ziel war dabei, aus den jeweiligen einrichtungs-, zum Teil regionsspezifischen Problemlagen den allgemeinen, gemeinsamen Kern herauszuarbeiten und darauf die jeweiligen Prinzipien einer "Best Practice"-Lösung zu basieren, deren Umsetzung vor Ort wiederum den lokalen Besonderheiten angepasst werden kann. Beispielsweise kann die Einrichtung eines geriatrischen Konsils oder die Einbindung von Fachpersonal der Geriatrie in Rettungs- oder Aufnahmestellen keine prinzipielle "Best Practice"-Lösung in diesem Sinne sein, da eine solche von vornherein nicht überall umgesetzt werden kann. Das diesen oder ähnlichen Überlegungen zugrundeliegende Prinzip lässt sich jedoch sehr wohl allgemeiner formulieren, beispielsweise als "frühzeitige Einflussnahme auf die Steuerung der Patientenströme" mit nachfolgender Aufzählung prototypischer, konkreter Umsetzungsmöglichkeiten. Die der individuellen Situation einer Einrichtung angepasste Strategie zur Umsetzung eines solchen Prinzips wäre wiederum Aufgabe des QZ auf Einrichtungsebene, wobei jeder Moderator eines QZ durch das Internetforum des Verbundes Unterstützung findet: Dort kann die konkretisierte lokale Umsetzung eines einrichtungsübergreifend definierten "Best Practice"-Prinzips mit den übrigen Moderatoren und der Verbundleitung kontinuierlich rückgekoppelt werden. Selbstverständlich wird das Forum jeweils allen Mitgliedern der Qualitätszirkel offen stehen, von Verbundleitung und Moderatoren der QZ wird jedoch erwartet, sich am Forum regelmäßig aktiv zu beteiligen, Fragen und Anregungen aufzugreifen und zu beantworten bzw. zu hinterfragen. Bis Ende 2004 wurden im Gemidas-QM-Forum insgesamt 80 Benutzer registriert, 183 Beiträge verfasst und 70 Protokolle von Sitzungen lokaler Qualitätszirkel online gestellt. Die erste und zweite Umsetzungsphase - beginnend 08/2004 bzw. 05/2005 - sind auf jeweils 5 Monate angelegt. In diesen Phasen sollen alle Schritte eingeleitet werden, die für die Umsetzung der "Best Practice"-Prinzipien lokal erarbeitet und festgelegt wurden. Der relativ lange Zeitraum macht zunächst einmal deutlich, dass hier der Schwerpunkt des Projekts liegt. Er soll sicherstellen, dass vor dem zuvor festgelegten Stichtag (jeweils zu einem Quartalsbeginn) noch unvermutet auftretende Probleme gelöst werden können, beispielsweise indem das konkrete Vorgehen lokal noch einmal modifiziert wird. Der Prozess der Umsetzung wird einrichtungsintern vom QZ initiiert und begleitet und kann gegebenenfalls in seiner Ausgestaltung und Anpassung im Forum zwecks Rückkopplung zur Diskussion gestellt werden. Bis zu dem für jede Umsetzungsphase vorab festgelegten Stichtag an einem Quartalsbeginn sollen dann die modifizierten Prozesse implementiert sein, um anschließend mindestens ein Quartal evaluieren zu können, in dem keine weiteren gezielten Modifikationen des Vorgehens vorgenommen wurden. Eine deutlich vor dem festgelegten Stichtag abgeschlossene Umsetzungsphase ist vom jeweiligen Moderator zu dokumentieren und an die Projektzentrale zu übermitteln, damit gegebenenfalls Maßnahmen zur Modifikation des Evaluationsprozesses eingeleitet werden können (Definition der Stichproben zur Evaluation des Ausgangs- und Ergebniszustands: Prä/Post). Unmittelbar nach Abschluss einer Umsetzungsphase beginnt die nächste Analyse- und Planungsphase, die sich dem in der Priorität jeweils folgenden Problembereich zuwendet. Der Ablauf entspricht dem oben beschriebenen. Insgesamt erstrecken sich damit Analyse, Planung und Umsetzung zu einem Problembereich über 9 Monate, bevor von einer in der Routine verankerten, gezielten Änderung hinsichtlich einrichtungsinterner Strukturen und/oder Prozesse ausgegangen wird. Die Auswirkungen des modifizierten Vorgehens bzw. der Strukturmaßnahmen können dann prospektiv im Folgequartal analysiert werden. Der relativ lange Zeitraum berücksichtigt damit, dass eine Verankerung von Änderungen des Vorgehens und/oder von Strukturen im Routineablauf keine einfache Aufgabe darstellt, zumal dann nicht, wenn sich zeitgleich die Rahmenbedingungen (Fallpauschaleneinführung) zumindest im Krankenhausbereich grundlegend verändern. In jeder Analyse- bzw. Planungsphase sowie in jeder Umsetzungsphase findet jeweils zu Beginn ein Moderatorentreffen auf Verbundebene statt. Dies dient dem direkten, kollegialen Erfahrungsaustausch und der konkreten Vorbereitung auf die jeweils nächste Phase. Zwischen zwei Moderatorentreffen liegen in der Regel 4 Monate, in denen als gemeinsame Kommunikationsbasis die Projektzentrale und das Internetforum dem kontinuierlichen fachlichen Austausch dient. Die jeweiligen Projektabschnitte mit den zugehörigen wesentlichen Meilensteinen sind nachstehend noch einmal im Einzelnen aufgeführt. |